Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement , Thieme Verlag Heft 3-2016, Jahrgang 21) ISSN 1432-2625 Seite(n) 150 bis 157 DOI: 10.1055/s-0035-1553731 CareLit-Dokument-Nr: 318600 |
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Zusammenfassung Die Vergütung von Krankenhausdienstleistungen erfolgt in Deutschland nach einem dualen System, im Rahmen dessen die Investitionen von den Bundesländern und die Betriebskosten von den Trägern der Sozialversicherung zu übernehmen sind. Die Höhe der Leistungsentgelte bestimmt sich nicht über marktliche Koordinationsprozesse, sondern unterliegt der staatlich-administrativen Planung. Darüber sollen sowohl eine leistungsgerechte Vergütung für Krankenhäuser erreicht als auch Anreize zur technisch effizienten Leistungserstellung gesetzt werden. Grundsätzlich handelt es sich bei den DRG-Fallpauschalen um historische Vollkosten. Aus kostenrechnerischer Sicht sind diese jedoch weder zur Vorauskalkulation noch zur Förderung des Wirtschaftlichkeitsgedankens geeignet. Im vorliegenden Beitrag wird daher die Geeignetheit der konzeptionellen Ausgestaltung der Fallpauschalen zur Erreichung der mit ihnen verfolgten Zielstellung untersucht. Abstract In Germany hospital reimbursement follows the so-called dual financing. While investments are financed via public funds of the Federal States, the operating costs being financed by the health insurance companies. Prices for hospital services are not set in a free market-based pricing system and are rather the result of planned-economy decision. The intention behind the performance-based reimbursement is to provide economic safety for German hospitals and at the same time set incentives for technical efficiency. Basically, payment rates within the DRG system are based on historical full costs. From a cost-accounting point of view historical full costs are neither suitable for calculation purposes nor for technical efficiency. Against this background, the presented paper analyses the appropriateness of the conceptual structure of the DRG payments to achieve their underlying goals. Schlüsselwörter DRG-Pauschalen - Regulierung - Effizienz Key words DRG payments - regulation - efficiency Literatur 1 Kruse J. Ökonomie der Monopolregulierung. Göttingen: 1985 Google Scholar 2 Carlton D, Perloff J. Modern Industrial Organization. 3. Aufl.: Reading u.a 2000 Google Scholar 3 Donaldson C, Magnussen J. DRGs: The Road to Hospital Efficiency. Health Policy 1992; 47-64 PubMedGoogle Scholar 4 Neubauer G. Neuorientierung in der Krankenhausversorgung: Von der Selbstkostendeckung zu Wettbewerbspreisen. In: Ulrich V, Ried W, (Hrsg) Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen: Theorie und Politik öffentlichen Handelns, insbesondere in der Krankenversicherung: Festschrift zum 65. Geburtstag von Eberhard Wille. Baden-Baden: 2007: 365-378 CrossrefGoogle Scholar 5 Hilgers S. DRG-Vergütung in deutschen Krankenhäusern: Auswirkungen auf Verweildauer und Behandlungsqualität. Wiesbaden: 2011. (Zugl. Aachen, RWTH Aachen Univ., Diss., 2011) CrossrefGoogle Scholar 6 Baker J. 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