MTA-Dialog , Deutscher Ärzteverlag Heft 6-2024, Jahrgang 25) ISSN 1439-071X Seite(n) 18 bis 21 DOI: 10.53180/MTIMDIALOG.2024.0416 CareLit-Dokument-Nr: 318600 |
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Zusammenfassung Bacteriocine sind Naturprodukte mit antibakterieller Wirkung. Sie werden von sehr vielen Bakterien hergestellt. Besonders Lakto bazillen bilden viele verschiedene Derivate. Es handelt sich dabei um Peptide oder kleine Proteine. Eine besondere Untergruppe sind die Lantibiotika, die eine spezielle Aminosäure, nämlich das Lantionin, enthalten. Sie binden an spezifische Rezeptoren auf den empfänglichen Bakterien und wirken auf verschiedene Weise meist bakterizid. Manche Bacteriocine wirken nur auf ganz nah verwandte Bakterien, während einige auch ein etwas breiteres Spektrum haben. Der Effekt ist, dass benachbarte Bakterien, die in Konkurrenz an einem Standort stehen, beseitigt werden. Sie haben also eine regulative Funktion in gemischten Bakterienpopulationen, etwa im Darm oder auf der Haut, und wirken wie Antibiotika. Ihre antibakterielle Wirkung kann in der Zukunft vielleicht gegen die Kolonisierung von pathogenen und multiresistenten Bakterien verwendet werden. Man kann sie auch in der Lebensmittelindustrie einsetzen, um den Verderb durch unliebsame Bakterien zu bremsen. Nisin und Pediocin haben derzeit dabei die größte Rolle. Auch Pilze bilden solche antimikrobiellen Stoffe, die Mycocine.
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