Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement , Thieme Verlag Heft 4-2022, Jahrgang 27) ISSN 1432-2625 Seite(n) 161 bis 162 DOI: 10.1055/a-1866-6945 CareLit-Dokument-Nr: 318600 |
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Die Choosing Wisely Bewegung hat ihren Ursprung in den USA und verfolgt das Ziel, Überversorgung in der Patientenbehandlung abzubauen. Die Grundidee von Choosing Wisely – auf Deutsch meist mit „klug entscheiden“ übersetzt – stammt von dem Arzt und Medizinethiker Howard Brody. Er forderte die Ärzteschaft 2010 im New England Journal of Medicine auf, stärker ihrem Anspruch gerecht zu werden, das Patientenwohl an die erste Stelle zu setzen und die Verantwortung für die großen regionalen Unterschiede in der Gesundheitsversorgung zu übernehmen, die zu erheblichen Teilen aus Überversorgung bzw. unnötigen Behandlungen resultieren. Dem Aufruf Brodys folgten zunächst Allgemeinmediziner, Internisten und Pädiater. Sie haben sogenannte Top-5-Listen mit Empfehlungen zu Untersuchungen und Behandlungen mit fragwürdigem Zusatznutzen erstellt. Die Ärzteschaft bestätigt, dass mehr Medizin nicht immer besser ist, sondern im Gegenteil oft schadet, und auch die Patienten sind davon überzeugt. Wie in den USA weisen auch in Deutschland regionale Unterschiede auf Überversorgung hin. In Deutschland ist ein bekanntes Beispiel die Entfernung der Gaumenmandeln bei Kindern, aber auch die Daten über den im internationalen Vergleich hohen Verbrauch an Blutkonserven stimmen nachdenklich. 29 August 2022 © 2022. Thieme. All rights reserved. Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany Literatur 1 Schwenk U, Grote-Westrick M. Spotlight Gesundheit – Choosing Wisely, Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) März 2017 PubMed 2 Umweltbewusste Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Positionspapier der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW). 28.06.2022 PubMed
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