Zusammenfassung Hintergrund: Die Komposition im Deutschen stellt eine häufige und hochproduktive Wortbildungsstrategie dar. Einsprachige Kinder begin nen im regulären Spracherwerb etwa im Alter von zwei Jahren mit der Bildung von Komposita. In der Literatur gibt es einzelne Belege früher Phasen nicht-zielsprachlicher Produktionen in Form von Inversionen, das heißt Vertauschungen von Kompositabestandteilen. Für den bilin gualen Spracherwerb liegen erste Studienergebnisse vor, dass solche Inversionen noch im Alter von sieben bis acht Jahren bzw. nach drei bis vier Jahren Deutschkontaktzeit auftreten (Scherger & Kliemke, 2021). Methode: In der vorliegenden Studie wurden Inversionen in Verständnis und Produktion von neologistischen zusammengesetzten Nomen bei 19 bilingualen Kindern im Schulalter (n = 11 mit Deutsch als L2 und = 8 mit 2L1-Erwerb) in einem quasi-experimentellen Design mit Hilfe von Bildbenennungs- und Wort-Bild-Zuordnungsaufgaben untersucht. Diese Kinder wurden mit zwei Kontrollgruppen monolingua ler Kinder verglichen: einer altersgleichen Gruppe (n = 9, Durchschnittsalter = 7;2) und einer Gruppe, die hinsichtlich der Kontaktzeit zum Deutschen mit den Gruppen bilingualer Kinder verglichen wurde (n = 7, Durchschnittsalter = 3;11). Ergebnisse: Es zeigen sich Unterschiede zwischen Kindern mit Deutsch als L2 und der altersgleichen Kontrollgruppe monolingualer Kinder sowie zwischen den Kindern mit L2 und nach Kontaktmonaten gematchten, einsprachigen Kindern in der Verständnisaufgabe. Außerdem zeigen Kinder mit 2L1 bessere Verständnisleistungen als Kinder mit L2
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