Ergopraxis Das Fachmagazin für Ergotherapie, Thieme Verlag Heft 7/8-2023, Jahrgang 16) ISSN 1869-5507 Seite(n) 18 bis 20 DOI: 10.1055/a-2048-2935 CareLit-Dokument-Nr: 318600 |
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Betätigungen als Intervention wirksam – Pädiatrie Betätigungsbasierte und -fokussierte Interventionen können einen positiven Effekt auf die Partizipation von Kindern mit einer Behinderung haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Doktorandin Frida Lygnegårda vom Fachbereich Rehabilitation an der Universität von Jönköping, Schweden, mit ihren Kolleg*innen. In der Studie untersuchten die Forschenden, welche Belege es für die Wirksamkeit von betätigungsbasierten und -fokussierten ergotherapeutischen Interventionen gibt. Dabei legten sie den Fokus auf die Verbesserung der Partizipation von Kindern mit einer Behinderung an alltäglichen Betätigungen. Insgesamt schlossen die Untersuchenden zehn Studien in ihre systematische Übersichtsarbeit ein. Die meisten Forschungen hatten eine Stichprobengröße von 16–128 Teilnehmenden. Das Durchschnittsalter der Kinder betrug 6,5 Jahre und sie waren von unterschiedlichen Behinderungen sowie Einschränkungen betroffen. Die Intervention fand in den meisten Untersuchungen im klinischen Kontext statt, zwei im schulischen Setting. Die Analyse der Studien ergab eine Zusammenfassung der angewendeten Interventionen in drei Bereiche: kognitive und kontextfokussierte Interventionen sowie Spielgruppeninterventionen. Drei kognitive Behandlungsansätze sind nach den Studien wirksam: Cognitive Orientation to Daily Occupational Performance (CO-OP), Perceive, Recall, Plan, Perform (PRPP) und Cog-Fun. Die kontextfokussierten Methoden identifizierten Herausforderungen der Betätigung oder der Umgebung und stellten entsprechende Anpassungen bereit. Hier konnten vor allem Kinder mit Zerebralparese profitieren. Bei den Spielgruppeninterventionen wurden die Kinder sowohl an kollaborativen als auch an kooperativen Spielen, symbolischen Spielen und Übungsspielen beteiligt mit dem Ziel, die Spielaktivität der Kinder zu verbessern. Die Intervention konnte beispielsweise die Rollenspielfähigkeit von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung durch Spielstationen in einer Gruppenumgebung steigern. Das Forschungsteam schlussfolgert, dass das Review vorläufige Beweise für die Wirksamkeit von betätigungsbasierten und -fokussierten Interventionen liefert. Eine Verbesserung der Performanz in den Betätigungen konnten sie in der Übersichtsarbeit nachweisen. Jedoch können anhand der aktuellen Studienlage keine Rückschlüsse auf die Auswirkungen auf die Partizipation der Kinder mit Behinderung geschlossen werden. Die Forscher*innen empfehlen weitere Untersuchungen, um Evidenz für betätigungsbasierte und -fokussierte pädiatrische Interventionen zu erheben. ms Scan J Occup Ther 2023;DOI: 10.1080/11038128.2023.2188253 Viele verschiedene Interventionen können Kinder in ihren Betätigungsanliegen erfolgreich unterstützen. Quelle: © K. Oborny/Thieme 30 June 2023 © 2023. Thieme. All rights reserved. Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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