Herr Professor Moser, Sie sind Neurowissenschaftler und HNO-Arzt und leiten das Institut für Auditorische Neurowissenschaften der Universitätsmedizin Göttingen und auch Forschungsgruppen am MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften und am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen. Sie wurden mit zahlreichen hochrangingen Forschungspreisen geehrt, allen voran im Jahr 2015 mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG. Sie arbeiten an einem optisch stimulierenden Cochlea-Implantat (CI), als Innovation des heute verwendeten elektrisch bzw. galvanisch stimulierenden Implantats. Was war die Motivation dafür, diesen aufwendigen Weg zu beschreiten – der darüber hinaus „einen langen Atem“ braucht – wo es doch etwas Bewährtes gibt?
Langer Atem ist hier tatsächlich gefragt: wir sind mit diesem Projekt seit 2007 unterwegs! Die Motivation entspringt aus der Einsicht, dass das CI auch in den kommenden Dekaden das wichtigste Hilfsmittel für Schwersthörige bleiben wird. Es ist die erfolgreichste Neuroprothese! Obwohl wir intensiv an der Entwicklung von verschiedenen Gentherapien arbeiten, die von entscheidender Bedeutung sind, können davon nur wenige Menschen mit einem Defekt in einem spezifischen Gen profitieren. Ein Beispiel hierfür ist die Otoferlin-assoziierte auditorische Synaptopathie, bei der die klinische Prüfung zu einer Gentherapie bereits im vergangenen Jahr begonnen hat. Dagegen kann das CI sehr breit und relativ unabhängig vom spezifischen Krankheitsmechanismus eingesetzt werden, solang ein funktioneller Hörnerv und eine ausreichende Rehabilitationsfähigkeit gegeben ist. Es verspricht also einer wesentlich größeren Gruppe von Patient*innen eine Verbesserung des Hörvermögens.
Artikel online veröffentlicht:
11. März 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
Langer Atem ist hier tatsächlich gefragt: wir sind mit diesem Projekt seit 2007 unterwegs! Die Motivation entspringt aus der Einsicht, dass das CI auch in den kommenden Dekaden das wichtigste Hilfsmittel für Schwersthörige bleiben wird. Es ist die erfolgreichste Neuroprothese! Obwohl wir intensiv an der Entwicklung von verschiedenen Gentherapien arbeiten, die von entscheidender Bedeutung sind, können davon nur wenige Menschen mit einem Defekt in einem spezifischen Gen profitieren. Ein Beispiel hierfür ist die Otoferlin-assoziierte auditorische Synaptopathie, bei der die klinische Prüfung zu einer Gentherapie bereits im vergangenen Jahr begonnen hat. Dagegen kann das CI sehr breit und relativ unabhängig vom spezifischen Krankheitsmechanismus eingesetzt werden, solang ein funktioneller Hörnerv und eine ausreichende Rehabilitationsfähigkeit gegeben ist. Es verspricht also einer wesentlich größeren Gruppe von Patient*innen eine Verbesserung des Hörvermögens.
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