Die periphervenöse Verweilkanüle (PVK) ist das am häufigsten in Krankenhäusern verwendete, invasive Device. Bis zu 90% der stationären Patienten erhalten eine PVK, das entspricht ca. 2 Milliarden verkauften PVKs weltweit. Die Anlage einer PVK ist recht einfach und wird daher häufig an unerfahrene Mitarbeiter ohne die entsprechende Einarbeitung und Supervision delegiert.

Vor allem bei Patienten, die über eine zentrale Notaufnahme (ZNA) aufgenommen werden, wird „routinemäßig” eine PVK gelegt, auch wenn diese auf der Normalstation nicht genutzt wird. Auch die PVK „für alle Fälle” verbleibt häufig unbenutzt für einen längeren Zeitraum in situ und ihre Entfernung wird gerne vergessen.

Die PVK galt lange Zeit als „sicher”, jedoch konnten in einer kürzlich publizierten Meta-Analyse in 19% der Fälle eine Phlebitis, in 14% ein Extravasat und in 8% eine Okklusion nachgewiesen werden [1]. Infektiöse Komplikationen sind weitaus seltener, jedoch meist mit schwerwiegenderen Konsequenzen behaftet. Ein Review aus dem Jahre 2017 schätzt die Inzidenz einer PVK-assoziierten Blutstrominfektion (BSI) auf 0,18% bei 85.000 beobachteten PVKs [2], was in etwa der ermittelten Rate von 0,2% in der vorliegenden Studie entspricht. Obwohl das Risiko einer PVK-assoziierten BSI niedrig ist (<0,5 Fälle pro 1.000 Kathetertage), ist weltweit aufgrund der hohen Devicedichte von einer höheren oder gleich hohen Anzahl an Infektionen wie beim zentralen Venenkatheter (ZVK) auszugehen [3]. Die in der vorliegenden Studie erhobenen Daten weisen neben den lokalen Komplikationen eine hohe Anzahl an schwerwiegenden Komplikationen bis hin zum Tod aus.

Die konsequente Umsetzung der empfohlenen Präventionsmaßnahmen [4] ist daher von großer Bedeutung, wobei die Indikation zur Anlage, gerade in der ZNA, kritisch gestellt und anschließend täglich überprüft werden muss. Ein weiteres Augenmerk ist neben aseptischem Arbeiten bei der Anlage und Pflege auf das frühzeitige Erkennen lokaler und systemischer Komplikationen zu richten, um die therapeutischen Maßnahmen rechtzeitig in die Wege zu leiten und schwere Verläufe zu verhindern.

Artikel online veröffentlicht:
20. März 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

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Die periphervenöse Verweilkanüle (PVK) ist das am häufigsten in Krankenhäusern verwendete, invasive Device. Bis zu 90% der stationären Patienten erhalten eine PVK, das entspricht ca. 2 Milliarden verkauften PVKs weltweit. Die Anlage einer PVK ist recht einfach und wird daher häufig an unerfahrene Mitarbeiter ohne die entsprechende Einarbeitung und Supervision delegiert.

Vor allem bei Patienten, die über eine zentrale Notaufnahme (ZNA) aufgenommen werden, wird „routinemäßig” eine PVK gelegt, auch wenn diese auf der Normalstation nicht genutzt wird. Auch die PVK „für alle Fälle” verbleibt häufig unbenutzt für einen längeren Zeitraum in situ und ihre Entfernung wird gerne vergessen.

Die PVK galt lange Zeit als „sicher”, jedoch konnten in einer kürzlich publizierten Meta-Analyse in 19% der Fälle eine Phlebitis, in 14% ein Extravasat und in 8% eine Okklusion nachgewiesen werden [1]. Infektiöse Komplikationen sind weitaus seltener, jedoch meist mit schwerwiegenderen Konsequenzen behaftet. Ein Review aus dem Jahre 2017 schätzt die Inzidenz einer PVK-assoziierten Blutstrominfektion (BSI) auf 0,18% bei 85.000 beobachteten PVKs [2], was in etwa der ermittelten Rate von 0,2% in der vorliegenden Studie entspricht. Obwohl das Risiko einer PVK-assoziierten BSI niedrig ist (<0,5 Fälle pro 1.000 Kathetertage), ist weltweit aufgrund der hohen Devicedichte von einer höheren oder gleich hohen Anzahl an Infektionen wie beim zentralen Venenkatheter (ZVK) auszugehen [3]. Die in der vorliegenden Studie erhobenen Daten weisen neben den lokalen Komplikationen eine hohe Anzahl an schwerwiegenden Komplikationen bis hin zum Tod aus.

Die konsequente Umsetzung der empfohlenen Präventionsmaßnahmen [4] ist daher von großer Bedeutung, wobei die Indikation zur Anlage, gerade in der ZNA, kritisch gestellt und anschließend täglich überprüft werden muss. Ein weiteres Augenmerk ist neben aseptischem Arbeiten bei der Anlage und Pflege auf das frühzeitige Erkennen lokaler und systemischer Komplikationen zu richten, um die therapeutischen Maßnahmen rechtzeitig in die Wege zu leiten und schwere Verläufe zu verhindern.

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