Die peripher eingeführten zentralvenösen Katheter (PICC) zählen zu den nichtgetunnelten, zentralvenösen Zugängen. Diese werden meist über die Armbeuge- oder Oberarmvenen eingeführt. Zur dauerhaften Versorgung von onkologischen Patienten ist in Deutschland, sowohl stationär wie auch ambulant, die Verwendung von subkutanen Portsystemen etabliert. Eine Alternative für den kurzfristigeren zentralvenösen Einsatz stellt die Anlage von PICCs dar.
Die Datenlage zur Inzidenz der CLABSI bei PICCs ist eher heterogen. Es existieren einige Studien, die einen infektionspräventiven Vorteil für PICCs beschreiben [1] [2] [3] [4], aber auch Studien, in denen dieser nicht dargestellt werden konnte [5] [6]. Signifikant erhöht war das Risiko für Thrombosen, Katheterfehllagen und Dislokationen [3] [7]. Auch war in einer Studie [5] eine höhere Anzahl der Lumina mit einer erhöhten Infektionsrate assoziiert.
Die KRINKO empfiehlt, aufgrund des erhöhten Risikos anderer Komplikationen und des nicht ausreichend belegten infektionspräventiven Nutzens, die präferenzielle Anlage der PICCs bei Erwachsenen nicht [8].
In der vorliegenden Studie von Varabyeva et al. konnte weder für die CLABSI noch für die DVT ein Zusammenhang mit der Anzahl der Lumina bei der Versorgung mit einem PICC nachgewiesen werden. Von Bedeutung ist jedoch der in der Studie nachgewiesene hohe Anteil (> 50%) an Bakteriämien, welche durch eine intestinale Bakterientranslokation aufgrund einer Störung der Mukosabarriere hervorgerufen werden. Die bei mehr als der Hälfte der CLABSI beschriebene sekundäre Bakteriämie lässt sich durch die etablierten Präventionsbündel nicht beeinflussen.
Vielmehr sind hier eine frühzeitige Diagnosestellung der Bakteriämie mit einer adäquaten antibiotischen Therapie sowie das Ergreifen von Maßnahmen zur Prophylaxe und Therapie von Störungen der Mukosabarriere von großer Wichtigkeit.
Artikel online veröffentlicht:
20. März 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
Die peripher eingeführten zentralvenösen Katheter (PICC) zählen zu den nichtgetunnelten, zentralvenösen Zugängen. Diese werden meist über die Armbeuge- oder Oberarmvenen eingeführt. Zur dauerhaften Versorgung von onkologischen Patienten ist in Deutschland, sowohl stationär wie auch ambulant, die Verwendung von subkutanen Portsystemen etabliert. Eine Alternative für den kurzfristigeren zentralvenösen Einsatz stellt die Anlage von PICCs dar.
Die Datenlage zur Inzidenz der CLABSI bei PICCs ist eher heterogen. Es existieren einige Studien, die einen infektionspräventiven Vorteil für PICCs beschreiben [1] [2] [3] [4], aber auch Studien, in denen dieser nicht dargestellt werden konnte [5] [6]. Signifikant erhöht war das Risiko für Thrombosen, Katheterfehllagen und Dislokationen [3] [7]. Auch war in einer Studie [5] eine höhere Anzahl der Lumina mit einer erhöhten Infektionsrate assoziiert.
Die KRINKO empfiehlt, aufgrund des erhöhten Risikos anderer Komplikationen und des nicht ausreichend belegten infektionspräventiven Nutzens, die präferenzielle Anlage der PICCs bei Erwachsenen nicht [8].
In der vorliegenden Studie von Varabyeva et al. konnte weder für die CLABSI noch für die DVT ein Zusammenhang mit der Anzahl der Lumina bei der Versorgung mit einem PICC nachgewiesen werden. Von Bedeutung ist jedoch der in der Studie nachgewiesene hohe Anteil (> 50%) an Bakteriämien, welche durch eine intestinale Bakterientranslokation aufgrund einer Störung der Mukosabarriere hervorgerufen werden. Die bei mehr als der Hälfte der CLABSI beschriebene sekundäre Bakteriämie lässt sich durch die etablierten Präventionsbündel nicht beeinflussen.
Vielmehr sind hier eine frühzeitige Diagnosestellung der Bakteriämie mit einer adäquaten antibiotischen Therapie sowie das Ergreifen von Maßnahmen zur Prophylaxe und Therapie von Störungen der Mukosabarriere von großer Wichtigkeit.
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20. März 2024
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