Einleitung In Deutschland erhalten jährlich etwa 2.250 Kinder und Ju- gendliche (≤ 18 Jahre) die Diagnose Krebs (Deutsches Kin- derkrebsregister 2022). Obwohl die kumulative Langzeitüber- lebensrate mittlerweile bei über 80 % liegt (Wellbrock et al. 2023), erleben viele Patient:innen auch Jahrzehnte nach der Beendigung der Krebsbehandlung bedeutsame Spät- und Langzeitfolgen durch die Krebserkrankung und deren Behand- lung (Brackmann et al. 2022; Kaatsch et al. 2022; Langer et al. 2017; Oeffinger et al. 2006; Suh et al. 2020). Die Spät- und Lang- zeitfolgen sind unter anderem abhängig von der Art der primä- ren Krebserkrankung und dem Umfang der Therapie (Bhakta et al. 2017). Sie können verschiedene Organsysteme betreffen und reichen von milden und beherrschbaren Einschränkungen bis hin zu potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen ein- schließlich neuer Neoplasien ( Bhakta et al. 2017; Heymer et al. 2023; Scholz-Kreisel et al. 2018). So kann die Behandlung der primären onkologischen Erkrankung das Risiko für Infertilität, kardiovaskuläre oder endokrinologische Erkrankungen ge- genüber gesunden Personen erhöhen ( Bhakta et al. 2017; de Baat et al. 2023). Die Prävalenz von Spät- und Langzeitfolgen nimmt mit der Zeit seit der primären Krebsdiagnose und ihrer Behandlung zu; folglich können Patient:innen auch Jahrzehnte später neue (chronische) Erkrankungen entwickeln (Gebauer et al. 2019; Fidler et al. 2017). Das Deutsche Kinderkrebsregister hält seit 2006 im Rahmen der Langzeitnachbeobachtung sys- tematisch Kontakt zu ehemaligen Krebspatient:innen im Kin- des- und Jugendalter und erfragt routinemäßig den Gesund- heits- und Vitalstatus sowie mögliche Zweiterkrankungen. Zudem führt das Kinderkrebsregister zahlreiche Projekte mit Kooperationspartner:innen zu verschiedenen Themenfeldern der Langzeitnachbeobachtung durch (Kaatsch et al. 2022)
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