Hintergrund: In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die in Eineltern- und Stieffamilien aufwachsen, stark angestiegen. Internationale Studien zeigen, dass diese Population häufiger gesundheitliche Probleme aufweist als Gleichaltrige, die mit ihren leiblichen Eltern leben. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich für Deutschland eine ähnliche Beziehung zwischen der familiären Struktur und der gesundheitlichen Situation ergibt, wie sie aus anderen europäischen Ländern berichtet wird. Material und Methoden: Datenbasis ist die deutsche Teilstichprobe der Studie „Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)“ aus dem Jahr 2002 (n=5.650). Die HBSC-Studie ist eine alle vier Jahre durchgeführte repräsentative Befragung von 11- bis 15-Jährigen in über 30 europäischen Ländern. Der Effekt der Familienform auf verschiedene Aspekte der psychosozialen Gesundheit wurde – getrennt für Jungen und Mädchen – mithilfe separater logistischer Regressionsmodelle unter Kontrolle des Alters berechnet. Ergebnisse: Kinder und Jugendliche von allein erziehenden Eltern berichten häufiger über eine negative Selbsteinschätzung der Gesundheit und wiederholte psychosomatische Beschwerden als Kinder, die in „intakten“ Familien leben. Sie leiden zudem häufiger unter einer negativen mentalen Gesundheit. Für psychosomatische Beschwerden zeigt sich auch bei Kindern aus Stieffamilien ein signifikant höheres Risiko als gegenüber Kindern, die mit ihren leiblichen Eltern zusammenleben. Das höhere Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen von Kindern aus Eineltern- und Stieffamilien bleibt unter Kontrolle verschiedener sozioökonomischer Indikatoren weitgehend erhalten. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die familiäre Struktur übt einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus, wobei die sozioökonomischen Lebensbedingungen nur bedingt für dieses erhöhte Risiko ausschlaggebend sind. Präventive Bemühungen müssen verstärkt die Zielgruppe der allein erziehenden Eltern berücksichtigen, da sich hier eine Kumulation benachteiligter Lebenslagen offenbart.
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