Hintergrund: Aspergillose stellt die häufigste Pilzinfektion bei schwer immunkompromittierten Patienten dar. Nach Diagnosestellung weist die Erkrankung auch bei hochdosierter Antimykotika-Behandlung eine hohe Letalität auf. Da vor allem in Hämatoonkologie und Transplantationsmedizin die Häufigkeit immunsupprimierender Therapien zunimmt, steigen auch die Inzidenzraten von Aspergillosen und damit die Therapiekosten. Allerdings fehlen bislang aussagekräftige Studien zur Epidemiologie und zur Versorgungssituation in Deutschland. Ziel: Zu ermitteln, wie häufig Aspergillose in deutschen Krankenhäusern ist, welche Haupterkrankungen und Komorbiditäten mit ihr einhergehen und welche Prognose damit verbunden ist. Methoden: Es wurde eine Untersuchung auf der Basis von Real-Life-Daten aus dem stationären Versorgungssektor für das Jahr 2003 durchgeführt. Neben dem ICD-Diagnose-Code und soziodemografischen Angaben standen folgende relevante Informationen zur Verfügung: Verweildauer, Letalität, Grunderkrankung, DRGs (Diagnosis Related Groups) und Prozeduren, sofern sie durch DRGs abbildbar waren. Ergebnisse: Aus einem Datenbestand mit insgesamt ca. 4 Millionen Fällen (entspr. 23,8% aller Krankenhausfälle in Deutschland) konnten Daten zu 1.585 Fällen mit Aspergillose selektiert werden. Damit liegt die Krankenhausprävalenz (Jahresprävalenz) bei 4 Fällen je 10.000 stationären Aufenthalten. Aspergillosen wurden im Zusammenhang mit 180 DRGs gefunden, für die in den selektierten Daten insgesamt 46.728 Pflegetage erforderlich waren. 40.401 Pflegetage (86,5%) entfielen auf die dreißig aufwandsgrößten DRGs (1.130 Aspergillosefälle). Häufigste Hauptdiagnose bei diesen DRGs war mit 321 Fällen (28,4%) die akute myeloische Leukämie, gefolgt von der zystischen Fibrose (n=147; 13,0%). Bezogen auf alle Fälle mit entsprechender Grunderkrankung war die Aspergillose am häufigsten bei Patienten mit Knochenmarktransplantationen (17,0% der Patienten mit nicht optimaler Gewebeübereinstimmung; 10,7% der Patienten mit guter Gewebeübereinstimmung). Die Letalität der Aspergillose betrug insgesamt 16,6% und war mit 41,1% am höchsten bei Patienten mit disseminierter Aspergillose. Diskussion: Das Ergebnis der Prävalenzschätzung von 49 Fällen pro einer Million Einwohner liegt in derselben Größenordnung einer für die USA mitgeteilten Prävalenz von 34,3 pro eine Million Einwohner im Jahre 1998. Die geringe Diskrepanz kann u.a. damit erklärt werden, dass die hier berichteten deutschen Zahlen immerhin fünf Jahre jünger sind und auch international nahezu eine Verdoppelung der Prävalenz zwischen 1994 und 1996 beobachtet wurde. Schlussfolgerungen: Die meisten in der Literatur zu findenden Berichte konzentrieren sich auf drei mit Aspergillose assoziierte Hauptdiagnosen: HIV/AIDS, Neoplasien und Transplantationen. In neueren Untersuchungen wurde aber bereits darauf hingewiesen, dass andere mit Aspergillose assoziierte Erkrankungen insgesamt einen höheren Stellenwert haben. Dies wird durch die hier vorgetragenen Ergebnisse bestätigt.
" /> Hintergrund: Aspergillose stellt die häufigste Pilzinfektion bei schwer immunkompromittierten Patienten dar. Nach Diagnosestellung weist die Erkrankung auch bei hochdosierter Antimykotika-Behandlung eine hohe Letalität auf. Da vor allem in Hämatoonkologie und Transplantationsmedizin die Häufigkeit immunsupprimierender Therapien zunimmt, steigen auch die Inzidenzraten von Aspergillosen und damit die Therapiekosten. Allerdings fehlen bislang aussagekräftige Studien zur Epidemiologie und zur Versorgungssituation in Deutschland. Ziel: Zu ermitteln, wie häufig Aspergillose in deutschen Krankenhäusern ist, welche Haupterkrankungen und Komorbiditäten mit ihr einhergehen und welche Prognose damit verbunden ist. Methoden: Es wurde eine Untersuchung auf der Basis von Real-Life-Daten aus dem stationären Versorgungssektor für das Jahr 2003 durchgeführt. Neben dem ICD-Diagnose-Code und soziodemografischen Angaben standen folgende relevante Informationen zur Verfügung: Verweildauer, Letalität, Grunderkrankung, DRGs (Diagnosis Related Groups) und Prozeduren, sofern sie durch DRGs abbildbar waren. Ergebnisse: Aus einem Datenbestand mit insgesamt ca. 4 Millionen Fällen (entspr. 23,8% aller Krankenhausfälle in Deutschland) konnten Daten zu 1.585 Fällen mit Aspergillose selektiert werden. Damit liegt die Krankenhausprävalenz (Jahresprävalenz) bei 4 Fällen je 10.000 stationären Aufenthalten. Aspergillosen wurden im Zusammenhang mit 180 DRGs gefunden, für die in den selektierten Daten insgesamt 46.728 Pflegetage erforderlich waren. 40.401 Pflegetage (86,5%) entfielen auf die dreißig aufwandsgrößten DRGs (1.130 Aspergillosefälle). Häufigste Hauptdiagnose bei diesen DRGs war mit 321 Fällen (28,4%) die akute myeloische Leukämie, gefolgt von der zystischen Fibrose (n=147; 13,0%). Bezogen auf alle Fälle mit entsprechender Grunderkrankung war die Aspergillose am häufigsten bei Patienten mit Knochenmarktransplantationen (17,0% der Patienten mit nicht optimaler Gewebeübereinstimmung; 10,7% der Patienten mit guter Gewebeübereinstimmung). Die Letalität der Aspergillose betrug insgesamt 16,6% und war mit 41,1% am höchsten bei Patienten mit disseminierter Aspergillose. Diskussion: Das Ergebnis der Prävalenzschätzung von 49 Fällen pro einer Million Einwohner liegt in derselben Größenordnung einer für die USA mitgeteilten Prävalenz von 34,3 pro eine Million Einwohner im Jahre 1998. Die geringe Diskrepanz kann u.a. damit erklärt werden, dass die hier berichteten deutschen Zahlen immerhin fünf Jahre jünger sind und auch international nahezu eine Verdoppelung der Prävalenz zwischen 1994 und 1996 beobachtet wurde. Schlussfolgerungen: Die meisten in der Literatur zu findenden Berichte konzentrieren sich auf drei mit Aspergillose assoziierte Hauptdiagnosen: HIV/AIDS, Neoplasien und Transplantationen. In neueren Untersuchungen wurde aber bereits darauf hingewiesen, dass andere mit Aspergillose assoziierte Erkrankungen insgesamt einen höheren Stellenwert haben. Dies wird durch die hier vorgetragenen Ergebnisse bestätigt.
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