Hintergrund: Die Arbeitswelt spielt für die Gesundheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter eine zentrale Rolle. Hier wirken gesundheitsförderliche und belastende Faktoren in komplexer Weise zusammen. Diese Bedeutung der Arbeitswelt müsste sich auch stärker in der Gesundheitsberichterstattung der Länder widerspiegeln – was allerdings die Verfügbarkeit geeigneter Daten voraussetzt. Methoden: Die Verfügbarkeit von Sekundärdaten zur Gesundheit der Beschäftigten in Bayern wurde recherchiert und die entsprechenden Datenquellen (Mikrozensus, GKV-Statistik, Frühverrentungsstatistik, Arbeitsunfallstatistik etc.) für die Gesundheitsberichterstattung erschlossen. Einige Daten wurden in den bayerischen Gesundheitsindikatorensatz integriert (www.lgl.bayern.de) und dazu ein Kurzbericht (Gesundheitsmonitor Bayern 3/2005) veröffentlicht. Exemplarische Ergebnisse: Der Krankenstand der Beschäftigten in Bayern ist im Bundesvergleich relativ niedrig. Im Jahr 2004 betrug er bei den AOK-Versicherten 3,38%, bei den BKK-Versicherten 2,61%, bei den IKK-Versicherten 2,7%. Nach Branchen verglichen, hat den AOK-Daten zufolge der Wirtschaftszweig Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung noch vor dem Baugewerbe den höchsten Krankenstand. Der Krankenstand geht seit Jahren zurück, mit einer Ausnahme: Die psychischen Erkrankungen nehmen zu, auch absolut. Die Arbeits- und Wegeunfälle sind ebenfalls seit Jahren rückläufig – im Jahr 2003 gab es Bayern 239.000 meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle, 5 Jahre früher waren es noch mehr als 300.000. Auffällig sind die vergleichsweise hohen Unfallraten bei den jüngeren Beschäftigten – ein bundesweit zu beobachtendes Phänomen. Im Branchenvergleich weisen in Bayern die Land- und Forstwirtschaft sowie das Baugewerbe die höchsten Unfallraten auf. Bei den Rentenzugängen entfielen im Jahr 2004 ca. 18% auf Renten wg. verminderter Erwerbsfähigkeit. Der Trend ist auch hier rückläufig. Diskussion / Schlussfolgerungen: Die auf Länderebene verfügbaren Daten lassen eine Beschreibung der Gesundheit der Beschäftigten bisher nur ausschnittsweise zu – bei allerdings interessanten Befunden etwa zur Krankenstandsentwicklung oder zum Arbeitsunfallgeschehen. Für eine valide Beschreibung der Belastungssituation und der Morbidität der Beschäftigten reichen die Daten aber nicht aus. Daten zur berufsbezogenen Mortalität fehlen auf Länderebene völlig. Das geplante Präventionsgesetz sieht vor, Maßnahmen der Prävention stärker bedarfsorientiert auszurichten. Die Gesundheitsberichterstattung soll dabei eine steuernde und evaluative Funktion übernehmen. Für den Bereich Arbeitswelt muss sie dazu methodisch weiterentwickelt werden.
" /> Hintergrund: Die Arbeitswelt spielt für die Gesundheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter eine zentrale Rolle. Hier wirken gesundheitsförderliche und belastende Faktoren in komplexer Weise zusammen. Diese Bedeutung der Arbeitswelt müsste sich auch stärker in der Gesundheitsberichterstattung der Länder widerspiegeln – was allerdings die Verfügbarkeit geeigneter Daten voraussetzt. Methoden: Die Verfügbarkeit von Sekundärdaten zur Gesundheit der Beschäftigten in Bayern wurde recherchiert und die entsprechenden Datenquellen (Mikrozensus, GKV-Statistik, Frühverrentungsstatistik, Arbeitsunfallstatistik etc.) für die Gesundheitsberichterstattung erschlossen. Einige Daten wurden in den bayerischen Gesundheitsindikatorensatz integriert (www.lgl.bayern.de) und dazu ein Kurzbericht (Gesundheitsmonitor Bayern 3/2005) veröffentlicht. Exemplarische Ergebnisse: Der Krankenstand der Beschäftigten in Bayern ist im Bundesvergleich relativ niedrig. Im Jahr 2004 betrug er bei den AOK-Versicherten 3,38%, bei den BKK-Versicherten 2,61%, bei den IKK-Versicherten 2,7%. Nach Branchen verglichen, hat den AOK-Daten zufolge der Wirtschaftszweig Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung noch vor dem Baugewerbe den höchsten Krankenstand. Der Krankenstand geht seit Jahren zurück, mit einer Ausnahme: Die psychischen Erkrankungen nehmen zu, auch absolut. Die Arbeits- und Wegeunfälle sind ebenfalls seit Jahren rückläufig – im Jahr 2003 gab es Bayern 239.000 meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle, 5 Jahre früher waren es noch mehr als 300.000. Auffällig sind die vergleichsweise hohen Unfallraten bei den jüngeren Beschäftigten – ein bundesweit zu beobachtendes Phänomen. Im Branchenvergleich weisen in Bayern die Land- und Forstwirtschaft sowie das Baugewerbe die höchsten Unfallraten auf. Bei den Rentenzugängen entfielen im Jahr 2004 ca. 18% auf Renten wg. verminderter Erwerbsfähigkeit. Der Trend ist auch hier rückläufig. Diskussion / Schlussfolgerungen: Die auf Länderebene verfügbaren Daten lassen eine Beschreibung der Gesundheit der Beschäftigten bisher nur ausschnittsweise zu – bei allerdings interessanten Befunden etwa zur Krankenstandsentwicklung oder zum Arbeitsunfallgeschehen. Für eine valide Beschreibung der Belastungssituation und der Morbidität der Beschäftigten reichen die Daten aber nicht aus. Daten zur berufsbezogenen Mortalität fehlen auf Länderebene völlig. Das geplante Präventionsgesetz sieht vor, Maßnahmen der Prävention stärker bedarfsorientiert auszurichten. Die Gesundheitsberichterstattung soll dabei eine steuernde und evaluative Funktion übernehmen. Für den Bereich Arbeitswelt muss sie dazu methodisch weiterentwickelt werden.
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