Hintergrund: Mindestmengenregelungen nach § 137 SGB V betreffen die Geburtshilfe bislang nicht. Eine risikoadaptierte Zentralisation besteht durch das Regionalisierungskonzept. Dennoch ist die volumenorientierte risikounabhängige Zentralisation in der Diskussion. Ziel: Mit welcher Häufigkeit Mütter unterschiedlicher sozialer Gruppen verschiedene Klinikkategorien als Entbindungsort wählen, ist für die zukünftige Strukturgestaltung bedeutsam. Methoden: Analyse von Daten der Perinatalerhebung Baden-Württemberg 1998–2001. Ergebnisse: Die Mehrzahl der Frauen wurde in Abteilungen C2 (Chefarztkliniken, 500–999 Geburten/ Jahr) und P1 (Perinatalzentren/perinatologische Schwerpunktkliniken) entbunden. Rückläufig war die Zahl an Einheiten mit sehr hohem Volumen (C3, >1000 Geburten). Belegabteilungen (B1,B2) übernahmen einen etwa gleich bleibenden Anteil am Gesamtaufkommen. Zentrumsmedizin (P1, C3) nahmen vermehrt Schwangere der Kategorie „Leitende Position“ in Anspruch. Frauen der Kategorie „un-/ angelernte Arbeiterin“ wurden anteilig häufiger an kleineren Einheiten (B1, B2 und C1) entbunden. Diskussion: Surveydaten (In-, Ausland) zeigen gleichgerichtet: spezialisierte und Zentrumsmedizin wird durch sozial ungünstiger gestellte Gruppen weniger in Anspruch genommen. Gefahr entsteht in zweierlei Hinsicht: a) Gruppenassoziierte Präferenzen bei der Wahl der Entbindungsinstitution können mit der Umsetzung des Regionalisierungskonzeptes interferieren. Die vorgelegten Ergebnisse intendieren eine Sensibilisierung der Geburtshelfer. b) Eine Ausdünnung der Versorgungslandschaft trifft zuerst die vulnerablen Gruppen und beeinträchtigt die gesundheitliche Chancengleichheit. Schlussfolgerungen: Gesundheitsverhalten ist abhängig von strukturellen und sozialisierten Rahmenbedingungen, Gesundheitsförderung vor allem zu erwarten, wenn das geburtshilfliche Beratungsgespräch auf die Präferenzen der Gruppe und die Ressourcen der Individuen eingeht. Die unterschiedliche Frequentierung der spezialisierten Klinikkategorien unterstreicht das Erfordernis, sozialmedizinische Aspekte bei der Gestaltung der Versorgungslandschaft einzubeziehen.

" /> Hintergrund: Mindestmengenregelungen nach § 137 SGB V betreffen die Geburtshilfe bislang nicht. Eine risikoadaptierte Zentralisation besteht durch das Regionalisierungskonzept. Dennoch ist die volumenorientierte risikounabhängige Zentralisation in der Diskussion. Ziel: Mit welcher Häufigkeit Mütter unterschiedlicher sozialer Gruppen verschiedene Klinikkategorien als Entbindungsort wählen, ist für die zukünftige Strukturgestaltung bedeutsam. Methoden: Analyse von Daten der Perinatalerhebung Baden-Württemberg 1998–2001. Ergebnisse: Die Mehrzahl der Frauen wurde in Abteilungen C2 (Chefarztkliniken, 500–999 Geburten/ Jahr) und P1 (Perinatalzentren/perinatologische Schwerpunktkliniken) entbunden. Rückläufig war die Zahl an Einheiten mit sehr hohem Volumen (C3, >1000 Geburten). Belegabteilungen (B1,B2) übernahmen einen etwa gleich bleibenden Anteil am Gesamtaufkommen. Zentrumsmedizin (P1, C3) nahmen vermehrt Schwangere der Kategorie „Leitende Position“ in Anspruch. Frauen der Kategorie „un-/ angelernte Arbeiterin“ wurden anteilig häufiger an kleineren Einheiten (B1, B2 und C1) entbunden. Diskussion: Surveydaten (In-, Ausland) zeigen gleichgerichtet: spezialisierte und Zentrumsmedizin wird durch sozial ungünstiger gestellte Gruppen weniger in Anspruch genommen. Gefahr entsteht in zweierlei Hinsicht: a) Gruppenassoziierte Präferenzen bei der Wahl der Entbindungsinstitution können mit der Umsetzung des Regionalisierungskonzeptes interferieren. Die vorgelegten Ergebnisse intendieren eine Sensibilisierung der Geburtshelfer. b) Eine Ausdünnung der Versorgungslandschaft trifft zuerst die vulnerablen Gruppen und beeinträchtigt die gesundheitliche Chancengleichheit. Schlussfolgerungen: Gesundheitsverhalten ist abhängig von strukturellen und sozialisierten Rahmenbedingungen, Gesundheitsförderung vor allem zu erwarten, wenn das geburtshilfliche Beratungsgespräch auf die Präferenzen der Gruppe und die Ressourcen der Individuen eingeht. Die unterschiedliche Frequentierung der spezialisierten Klinikkategorien unterstreicht das Erfordernis, sozialmedizinische Aspekte bei der Gestaltung der Versorgungslandschaft einzubeziehen.

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