Hintergrund / Ziel: Die Diagnose Multiple Sklerose (MS) trifft vor allem junge Frauen in Zeiten der Familienplanung. Über den Einfluss einer Schwangerschaft auf die MS liegen Erkenntnisse vor, jedoch ist wenig bekannt, wie sich danach das Leben mit Kindern gestaltet. Die folgende Arbeit untersucht die Lebensumstände und -qualität, Krankheitsbewältigung sowie Versorgungslage von Müttern mit MS. Methoden: Ein anonymer, standardisierter Fragebogen wurde an 7050 Mitglieder des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft gesandt (Rücklauf n=3157). Die Fragen bezogen sich auf Soziodemographie, MS, Schwangerschaft, Copingverhalten (FKV) und Lebensqualität (MS-QOL 54). Verglichen wurden 482 Mütter mit MS (Kinder unter 18 Jahren) mit 607 kinderlosen MS-Patientinnen. Ergebnisse: Zwischen den Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede bezüglich Alter, MS-Verlauf, Schubfrequenz, Rollstuhlpflichtigkeit, MS-Beschwerden (am häufigsten Gehprobleme, Parästhesien, Koordinationsstörungen) und MS-Therapeuten (v.a. Neurologen, Hausärzte und Physiotherapeuten). Mütter mit MS lebten häufiger in fester Partnerschaft, besaßen ein höheres Nettoeinkommen und waren seltener berufstätig. Ihr Behinderungsgrad (EDSS-Skala) war niedriger und die Krankheitsdauer kürzer. Bezüglich Lebensqualität zeigten sich bei Müttern mit MS auf der Skala „soziale Funktionsfähigkeit“ signifikant höhere Werte sowie bei der Krankheitsbewältigung eine stärkere Ausprägung von „Religiosität und Sinnsuche“. Diskussion: Trotz der Mehrbelastung durch das Großziehen von Kindern werden Verlauf und Beschwerden der Erkrankung nicht verschlechtert. Im Gegenteil verbessern Kinder die Lebensqualität durch stärkere soziale Integration der Mütter und erleichtern die Bewältigung der Erkrankung. Schlussfolgerungen: Unter Berücksichtigung der persönlichen Umstände sollten Patientinnen mit MS bezüglich Familienwunsch mehr ermutigt und unterstützt werden. Kinder stellen für diese Patientinnen eine ebenso wichtige Bereicherung für ihr Leben dar und helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen.
" /> Hintergrund / Ziel: Die Diagnose Multiple Sklerose (MS) trifft vor allem junge Frauen in Zeiten der Familienplanung. Über den Einfluss einer Schwangerschaft auf die MS liegen Erkenntnisse vor, jedoch ist wenig bekannt, wie sich danach das Leben mit Kindern gestaltet. Die folgende Arbeit untersucht die Lebensumstände und -qualität, Krankheitsbewältigung sowie Versorgungslage von Müttern mit MS. Methoden: Ein anonymer, standardisierter Fragebogen wurde an 7050 Mitglieder des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft gesandt (Rücklauf n=3157). Die Fragen bezogen sich auf Soziodemographie, MS, Schwangerschaft, Copingverhalten (FKV) und Lebensqualität (MS-QOL 54). Verglichen wurden 482 Mütter mit MS (Kinder unter 18 Jahren) mit 607 kinderlosen MS-Patientinnen. Ergebnisse: Zwischen den Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede bezüglich Alter, MS-Verlauf, Schubfrequenz, Rollstuhlpflichtigkeit, MS-Beschwerden (am häufigsten Gehprobleme, Parästhesien, Koordinationsstörungen) und MS-Therapeuten (v.a. Neurologen, Hausärzte und Physiotherapeuten). Mütter mit MS lebten häufiger in fester Partnerschaft, besaßen ein höheres Nettoeinkommen und waren seltener berufstätig. Ihr Behinderungsgrad (EDSS-Skala) war niedriger und die Krankheitsdauer kürzer. Bezüglich Lebensqualität zeigten sich bei Müttern mit MS auf der Skala „soziale Funktionsfähigkeit“ signifikant höhere Werte sowie bei der Krankheitsbewältigung eine stärkere Ausprägung von „Religiosität und Sinnsuche“. Diskussion: Trotz der Mehrbelastung durch das Großziehen von Kindern werden Verlauf und Beschwerden der Erkrankung nicht verschlechtert. Im Gegenteil verbessern Kinder die Lebensqualität durch stärkere soziale Integration der Mütter und erleichtern die Bewältigung der Erkrankung. Schlussfolgerungen: Unter Berücksichtigung der persönlichen Umstände sollten Patientinnen mit MS bezüglich Familienwunsch mehr ermutigt und unterstützt werden. Kinder stellen für diese Patientinnen eine ebenso wichtige Bereicherung für ihr Leben dar und helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen.
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