Hintergrund: Das solidarische Versorgungsprinzip ist auf Grund der demographischen Entwicklung der deutschen Bevölkerung in einer Krise und bedroht die künftige Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens. Die Diskussion um die Verteilung des Gutes „Gesundheitsversorgung“, Rationalisierungsmöglichkeiten, die Frage nach dem medizinisch Notwendigen und nach der Qualität der erbrachten medizinischen Leistung werden weiter anhalten, bis konkrete Lösungen gefunden sind und damit Änderungen erfolgen können. Ziel: Die Studie geht der Frage nach, wie sehr diese Änderungen und öffentlichen Diskussionen die Patienten und Leistungserbringer geprägt bzw. verunsichert haben. Sie klärt damit, inwiefern das deutsche Gesundheitssystem wahrgenommen wird und welche künftigen Entwicklungen seitens der Patienten und der Leistungserbringer erwartet werden. Methoden: Im Zeitraum vom 02.05.2005 bis 15.11.2005 führte die Deutsche Gesellschaft der Ärzte für Qualitätsmanagement e.V. (DGÄQ) eine repräsentative Erhebung (N=800) mittels leitfadengestützter Telefoninterviews durch. Die Auswahl der Probanden erfolgte über ein standardisiertes Zufallsprinzip. Beide Probandengruppen a) Patienten (n=600) und b) Medizinische Leistungserbringer (n=200) wurden mit 30 Fragen konfrontiert. Auf einer 5-stufigen Skala konnten sie ihrer Wahrnehmung der Qualität medizinischer Versorgung im Verlauf der letzten 10 Jahre und den Erwartungen für die kommenden 10 Jahre Ausdruck verleihen. Ergebnisse: Die überwiegende Mehrheit der Patienten (75%) zeigt sich, im krassen Gegensatz zu den Leistungserbringern, mit dem Gesundheitssystem zufrieden. Zwei Drittel der Leistungserbringer glauben im Gegensatz zu ihren Patienten, dass ein Qualitätszertifikat zu mehr Sicherheit führe. Einhellig gilt die freie Arztwahl als das höchste Gut (rund 90% in beiden Gruppen). Zur Deckung von Finanzierungslücken der GKV über eine Anpassung der Beitragssätze besteht so gut wie keine Bereitschaft (nur 5%). Weitere Ergebnisse beziehen sich auf konkrete Änderungswünsche am bestehenden System von Patienten und Ärzten. Diskussion: Beide Gruppen bewerten das Gesundheitswesen in etwa der Hälfte aller Fragen unterschiedlich. Patienten nehmen nur geringe Qualitätsmängel im Gesundheitswesen wahr und beurteilen es daher insgesamt positiv. Die medizinischen Leistungserbringer befürchten zwar eine Verschlechterung der Versorgung, zeigen sich aber für ihr eigenes Aufgabenumfeld hinsichtlich des Erhalts der Qualität optimistisch. Beide Gruppen sind sich einig in Bezug auf die Bedeutung des Arzt-Patient-Verhältnisses als Basis für geleistete Qualität. Schlussfolgerungen: Der unterschiedlich gesehene Nutzen von Qualitätszertifikaten sowie die verschiedenen Sichtweisen der befragten Gruppen zeigen, dass im Gesundheitswesen für mehr Transparenz gesorgt werden muss. Die Abschaffung der freien Arztwahl sollte nicht länger zur Debatte stehen, da sie besonders von den Patienten als ein zentrales Qualitätsmerkmal der Gesundheitsversorgung verstanden wird. Es wurde deutlich, dass die realen Bedarfe der Patienten künftig professionell hinterfragt und im Sinne von aktualisierten Gesundheitszielen zur Kenntnis genommen werden müssen.

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