Ziel: Lehrer weisen ein hohes Risiko für psychische Erkrankungen auf, die noch immer die Hauptdiagnose für den hohen Anteil des vorzeitigen Berufsausscheidens darstellen. Daher soll der Einfluss von arbeits- und personenbedingten Faktoren auf die psychische Gesundheit der Lehrer untersucht werden. Methoden: An der Studie nahmen 1074 LehrerInnen (nmännlich=148; nweiblich=926) aus 182 Grund- bzw. Mittelschulen und Gymnasien teil. Psychische Gesundheit wurde mittels General Health Questionnaire (GHQ-12), Einflussfaktoren über Berufsanamnese, Beschwerdenfragebogen (BFB) und Effort-Reward Imbalance Questionnaire (ERI) erfasst und anhand von Regressionmodellen geprüft. Ergebnisse: Stabile psychische Gesundheit (STG) weisen 81%, beeinträchtigte psychische Gesundheit (BEG) 19% der Lehrer auf. Beide Gruppen unterscheiden sich nicht signifikant bezüglich Geschlecht, Erwerbsalter, Unterrichtsstunden, unterrichteter Klassen, Klassenstärke sowie den primär unterrichteten Fächern. Jedoch geben BEG Lehrer eine signifikant höhere Wochenarbeitszeit an (54 vs. 50 Stunden), die aus mehr Zeitaufwand für außerunterrichtliche schulbezogene Verantwortungen, Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Korrekturarbeiten und Benotungen resultiert. Auch liegt für BEG Lehrer ein signifikant ungünstigeres Aufwand-Nutzen-Verhältnis in der Arbeit vor (ERI: 0,8±0,3 vs. 0,6±0,2). BEG Lehrer haben zudem eine signifikant höhere Anzahl Beschwerden (11 vs. 7), klagen häufiger über Erschöpfung und Müdigkeit (87 vs. 59%), Grübeleien und Zweifel (67 vs. 31%), Vergesslichkeit und Unkonzentriertheit (61 vs. 41%), Schlafstörungen (58 vs. 35%) und Kopfschmerzen (54 vs. 38%). BEG Lehrer führen 60% und STG Lehrer 40% der Beschwerden auf die Arbeit zurück. Der Schultyp erweist sich als signifikanter Einflussfaktor: Gymnasiallehrer haben eine schlechtere psychische Gesundheit. Schlussfolgerungen: Voraussetzung für eine zielgerichtete Ableitung gesundheitsförderlicher Maßnahmen ist eine differenzierte Erkennung von Gefährdungen und Ressourcen der „Lehrergesundheit“. Dazu sind das Ausmaß der psychischen Gesundheit in Abhängigkeit vom Schultyp und dessen differenzierte Beurteilung von arbeits- und personenbedingten Einflussfaktoren zu beachten.
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