Hintergrund: Zur sozialmedizinischen Begutachtung von Rehabilitationsbedarf ist eine zusammenfassende Bewertung komplexer Kriterien erforderlich. Deshalb wurde ein Entscheidungsalgorithmus entwickelt und in der sozialmedizinischen Begutachtung (N=377) evaluiert. Dieser operationalisiert Rehabilitationsbedarf mit fünf notwendigen und acht fakultativen Bedarfskriterien auf drei hierarchischen Ebenen. Ziel: Das Konzept des Algorithmus sollte für Versicherte mit muskuloskelettalen Erkrankungen, die eine Rehabilitation nach § 51 SBG V beantragen, überprüft werden. Methoden: Der Algorithmus wurde in einer prospektiven Längsschnittstudie in den sozialmedizinischen Diensten der bayerischen Rentenversicherungsträger erprobt. Untersucht wurden Zeitstichproben von Antragstellern nach § 51 SBG V. Die Empfehlungen lt. Algorithmus wurden mit sozialmedizinischen Empfehlungen, MDK-Stellungnahmen, subjektivem Rehabilitationsbedarf (IRES 3.1) und Verlaufsdaten verglichen. Ergebnisse: Von den 13 Kriterien des Algorithmus konnten durch die Prüfärzte durchschnittlich 8,1 (SD=2,5) eingeschätzt werden. Die Antragsteller nach § 51 SBG V (N=190) wiesen in der ärztlichen Beurteilung einiger Bedarfskriterien sowie im subjektiven Rehastatus eine höhere Belastung als die Antragsteller der Referenzstichprobe (N=377) auf. Zwischen den Reha-Empfehlungen lt. Algorithmus und denen der Prüfärzte besteht eine mittlere/hohe Urteilskonkordanz (κ=0,65, p<0,001; McNemar, p<0,01); mit den MDK-Empfehlungen liegt eine mittlere Übereinstimmung (κ=0,46, p<0,001; McNemar, p<0,05) vor. Diskussion: Es bestätigen sich Probleme in der Beurteilung der Bedarfskriterien nach Aktenlage. Die stärkere Belastung der Antragsteller nach § 51 SGB V bedingt eine Einschränkung der in die Empfehlung des Algorithmus einfließenden Kriterien. Für den Algorithmus besteht eine zufrieden stellende konkurrente Validität mit den sozialmedizinischen Empfehlungen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen einen Bedarf an Maßnahmen zur Verbesserung der Entscheidungsbasis bei Aktenbegutachtung. Der vorliegende Algorithmus ist ein erster Ansatz zur Entwicklung strukturierter Entscheidungshilfen und sollte bei verbesserter Entscheidungsgrundlage hinsichtlich seiner inhaltlichen Komplexität weiterentwickelt werden.

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