Hintergrund: Mit dem GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) vom 01.01.2004 wurde die Arzneimittelpreisverordnung für nichtverschreibungspflichtige Arzneimittel (OTC) – bis auf wenige Ausnahmen – aufgehoben. Ziel: Es sollte überprüft werden, ob durch die Deregulierung ein Preiswettbewerb auf dem OTC-Markt entstanden ist und das Ziel der Reform, OTC Arzneimittel zu einem geringeren Preis zugänglich zu machen, erfüllt wurde. Methoden: Zwei Jahre nach Inkrafttreten des GMG wurden die Preise von fünf der zehn meistverordneten OTC des Jahres 2003 in 256 Berliner Apotheken erfragt und verglichen. Unter Verwendung eines Probit-Regressionsmodells wurden Faktoren identifiziert, die die Wahrscheinlichkeit einer Preisänderung im Vergleich zur unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller, die zugleich dem Preis vom 31. 12. 2003 entspricht, erhöhen. Ergebnisse: Von 256 Apotheken nahmen 243 an der Befragung teil. 56 Apotheken (23,1%) hatten im Vergleich zu den Preisempfehlungen der Hersteller mindestens einen der fünf OTC-Preise verändert. Im ehemaligen Ostteil der Stadt machten 34 (47,9% der Teilstichprobe) und im ehemaligen Westteil nur 22 Apotheken (12,8% der Teilstichprobe) von der Möglichkeit einer Preisänderung Gebrauch. Insgesamt schwankten die OTC-Preise von 33,8% unterhalb bis zu 66,6% oberhalb der unverbindlichen Preisempfehlung. Das Probitmodell zeigte, dass die Apothekendichte, das Haushaltseinkommen und die Einwohnerdichte signifikanten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Preisänderung haben. Diskussion: Im Hinblick auf die vom Gesetzgeber mit dem GMG verfolgten Ziele hat die Deregulierung des Marktes bisher nur geringe Erfolge erzielt. Da vor allem im ehemaligen Ostteil der Stadt wesentlich mehr Preisveränderungen zu beobachten waren, scheinen die über Jahrzehnte gewachsenen Marktstrukturen im Westteil der Stadt einen Wettbewerb zu verhindern. Schlussfolgerungen: Weitere Maßnahmen, z.B. eine weitere Aufweichung des Mehrbesitzverbotes, könnten daher zu mehr Wettbewerb und geringeren Preisen auf dem OTC-Markt führen.
" /> Hintergrund: Mit dem GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) vom 01.01.2004 wurde die Arzneimittelpreisverordnung für nichtverschreibungspflichtige Arzneimittel (OTC) – bis auf wenige Ausnahmen – aufgehoben. Ziel: Es sollte überprüft werden, ob durch die Deregulierung ein Preiswettbewerb auf dem OTC-Markt entstanden ist und das Ziel der Reform, OTC Arzneimittel zu einem geringeren Preis zugänglich zu machen, erfüllt wurde. Methoden: Zwei Jahre nach Inkrafttreten des GMG wurden die Preise von fünf der zehn meistverordneten OTC des Jahres 2003 in 256 Berliner Apotheken erfragt und verglichen. Unter Verwendung eines Probit-Regressionsmodells wurden Faktoren identifiziert, die die Wahrscheinlichkeit einer Preisänderung im Vergleich zur unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller, die zugleich dem Preis vom 31. 12. 2003 entspricht, erhöhen. Ergebnisse: Von 256 Apotheken nahmen 243 an der Befragung teil. 56 Apotheken (23,1%) hatten im Vergleich zu den Preisempfehlungen der Hersteller mindestens einen der fünf OTC-Preise verändert. Im ehemaligen Ostteil der Stadt machten 34 (47,9% der Teilstichprobe) und im ehemaligen Westteil nur 22 Apotheken (12,8% der Teilstichprobe) von der Möglichkeit einer Preisänderung Gebrauch. Insgesamt schwankten die OTC-Preise von 33,8% unterhalb bis zu 66,6% oberhalb der unverbindlichen Preisempfehlung. Das Probitmodell zeigte, dass die Apothekendichte, das Haushaltseinkommen und die Einwohnerdichte signifikanten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Preisänderung haben. Diskussion: Im Hinblick auf die vom Gesetzgeber mit dem GMG verfolgten Ziele hat die Deregulierung des Marktes bisher nur geringe Erfolge erzielt. Da vor allem im ehemaligen Ostteil der Stadt wesentlich mehr Preisveränderungen zu beobachten waren, scheinen die über Jahrzehnte gewachsenen Marktstrukturen im Westteil der Stadt einen Wettbewerb zu verhindern. Schlussfolgerungen: Weitere Maßnahmen, z.B. eine weitere Aufweichung des Mehrbesitzverbotes, könnten daher zu mehr Wettbewerb und geringeren Preisen auf dem OTC-Markt führen.
" />
{{detailinfo.data.api.data.document[0].zeitschrift}} {{detailinfo.data.api.data.document[0].untertitel}}, {{detailinfo.data.api.data.document[0].verlag}} Heft {{detailinfo.data.api.data.document[0].monat}}-{{detailinfo.data.api.data.document[0].jahr}}, Jahrgang ({{detailinfo.data.api.data.document[0].jahrgang}}) ISSN {{detailinfo.data.api.data.document[0].issn}} Seite(n) {{detailinfo.data.api.data.document[0].seite}} DOI: {{detailinfo.data.api.data.document[0].doi}} CareLit-Dokument-Nr: {{detailinfo.data.api.data.document[0].dokument_nr}} Login für Volltext kostenlos registrieren |
{{detailinfo.data.api.data.document[0].abstract}}
{{detailinfo.data.api.data.document[0].apa}}
{{detailinfo.data.api.data.document[0].vancouver}}
{{detailinfo.data.api.data.document[0].harvard}}