Hintergrund: Die Zwischenbilanz nach 8 Jahren Früherkennungs-Koloskopie (FK) zur Darmkrebsprävention für die gesetzlich krankenversicherte Bevölkerung ab dem 55. Lebensjahr weist auf eine verbesserungsfähige Teilnahme hin. Eine räumliche Analyse aus Bayern zeigt, dass die Nutzung der präventiven Koloskopie mit sozioökonomischen Indikatoren korreliert. Je städtischer die Region, je höher das Einkommen, je niedriger die Arbeitslosigkeit und der Anteil an Nichtwählern, desto höher ist die regionale Inanspruchnahme (Katalinic 2009). Es gilt zu prüfen, ob ein solcher Zusammenhang sich auch in anderen Regionen zeigt. Anhand kreisbezogener Angaben aus NRW erfolgt eine Zusammenhangsanalyse zur Identifikation von Einflussfaktoren des regionalen Inanspruchnahmeverhaltens zur FK. Daten und Methoden: Als Datenbasis dienen Untersuchungsdokumentationen erfolgter FKen, die dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitevaluation zur Verfügung stehen. Bevölkerungsbezogene Indikatoren stammen aus den INKAR-Daten. Ökologische Korrelationsanalysen sowie multivariate lineare Regressionsanalysen wurden berechnet. Ergebnisse: Zwischen 2003 und 2009 haben 16,0% bzw. 17,6% der 55 bis 74-jährigen Männer und Frauen in NRW eine FK durchführen lassen. Korrelationsanalysen auf Kreisebene für NRW zeigen, dass die Inanspruchnahme mit der Einwohneranzahl je Vertragsarzt (r=-0,407, p<0,01) negativ, mit dem durchschnittlichen Arbeitnehmerentgelt (r=0,322, p<0,05) und dem Anteil an Schulabgängern mit Hochschulreife (r=0,318, p<0,05) positiv assoziiert sind. Kein signifikanter Zusammenhang konnte zur Siedlungsdichte, dem Anteil an Arbeitslosen, Ausländern, Singlehaushalten und zur Abhängigenquote (Personen >65 Jahre) nachgewiesen werden. In einer multivariaten linearen Regressionsanalyse erweist sich ausschließlich die Hausarztdichte als signifikanter Einflussfaktor (β=-0,387, p<0,005). Diskussion: Im Vergleich zur bayerischen Studie zeigen sich in dieser auf aggregierten Daten beruhenden Analyse ähnliche korrelative Zusammenhänge für NRW; im multivariaten Regressionsmodell können diese hingegen nicht als signifikante Einflussgrößen auf die FK-Inanspruchnahme bestätigt werden. Insbesondere US-amerikanische Studien bestätigen einen sozialen Gradienten hinsichtlich der Inanspruchnahme von Präventionsangeboten (Wardle et al. 2004). Es sind daher für Deutschland weitere Studien zu fordern, die auf Individualebene das Teilnahmeverhalten mit sozioökonomischen Kriterien überprüfen.
Literatur:
Katalinic A. (2009): Räumliche Karzinomanalyse: regionaler Vergleich der Inzidenz kolorektaler Karzinome in Bayern im Zeitraum 2006–2008. Wissenschaftliche Studie des Instituts für Krebsepidemiologie e.V. an der Universität Lübeck. Im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). Wardle J, McCaffery K, Nadel M, Atkin W. (2004): Socioeconomic differences in cancer screening participation: comparing cognitive and psychosocial explanations. Social Science & Medicine 59 (2004) 249–261.
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Literatur:
Katalinic A. (2009): Räumliche Karzinomanalyse: regionaler Vergleich der Inzidenz kolorektaler Karzinome in Bayern im Zeitraum 2006–2008. Wissenschaftliche Studie des Instituts für Krebsepidemiologie e.V. an der Universität Lübeck. Im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). Wardle J, McCaffery K, Nadel M, Atkin W. (2004): Socioeconomic differences in cancer screening participation: comparing cognitive and psychosocial explanations. Social Science & Medicine 59 (2004) 249–261.
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