Hintergrund: Die Inanspruchnahme medizinischer Versorgungsleistungen wird durch viele Faktoren bestimmt. Sie liegen teils auf individueller, teils auf systemischer Ebene, was es erschwert, die Determinanten in empirischen Untersuchungen zu isolieren. In dieser komparativen Studie mit Daten einer europaweiten Befragung werden beide Ebenen verbunden, um zu untersuchen ob sich Deutschland bei Indikatoren der Versorgung systematisch vom europäischen Ausland unterscheidet und welche Hintergründe mögliche Unterschiede haben könnten. Methode: Die Analyse beruht auf Daten von 47.210 Befragten der zweiten Welle (2004) des European Social Survey, einer Trendbefragung der Allgemeinbevölkerung in Europa. Neben Deutschland sind in die komparative Auswertung 14 westeuropäische und 7 osteuropäische Länder einbezogen worden. Um Vergleichsgruppen zu konstruieren, wird Deutschland dabei den Ländergruppen Ost- und Westeuropa gegenüber gestellt. Als Zielgröße dienen die Antworten auf zwei Fragen zur Versorgung: Zahl Arztbesuche letzte 12 Monate & regelmäßige Medikamenteneinnahme. Als mögliche Einflussfaktoren werden demographische (z.B. Geschlecht, Wohnort), soziale (z.B. Einkommen) und gesundheitliche Merkmale (chronische Krankheiten) berücksichtigt. Der Vergleich der Ländergruppen erfolgt zunächst deskriptiv und dann in Regressionsmodellen mit der Ländergruppe als unabhängige Variable unter Kontrolle individueller Merkmale. Ergebnisse: Sowohl die Zahl der Arztbesuche, als auch die Zahl der Befragten, die regelmäßig Medikamente einnahmen, waren in Deutschland Ost- und West deutlich höher als in den anderen europäischen Staaten. Beispielsweise hatten im Jahr vor der Befragung 26% der Westdeutschen und 30% der Ostdeutschen mehr als fünfmal einen Arzt ausgesucht, während dies in Westeuropa nur auf 21% und in Osteuropa auf 18% zutraf. Diese Unterschiede blieben auch dann statistisch bedeutsam, wenn für oben genannte individuelle Faktoren einschließlich des Gesundheitszustands adjustiert wurde. Diskussion: Der europäische Vergleich zeigt, dass Arztbesuche und Medikation in Deutschland 2004 über dem europäischen Durchschnitt lagen, und dies obwohl keine Hinweise auf einen allgemein schlechteren Gesundheitszustand zu erkennen waren. Eigenheiten des Versorgungssystems könnten diese Beobachtung jedoch erklären.

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